
Regenerative
Anbaumethoden
Wir gärtnern aus Leidenschaft für die Natur, die lebendige Artenvielfalt und aus tiefer Bewunderung für Pflanzen. Dabei ist der Boden die Grundlage allen Wirkens. In unserer gegenwärtigen ökologischen Situation ist Humusaufbau sowie Bewahrung und Förderung der Biodiversität essentiell. Wir arbeiten im Kleinen an den Veränderungen, die im Großen überall entstehen müssen, für eine lebenswerte Zukunft!
Agroforst - Bäume auf den Acker!

Gehölze wie Obstbäume oder Wildobststräucher wirken auf so vielen Ebenen belebend und bereichernd: sie schenken mit Blüte und Frucht Nahrung für Mensch und Tier, bieten Lebensraum für Vögel und Insekten, fördern das Bodenleben und Humusbildung durch ihren Laubfall und schließen durch ihre Wurzeln Bodenverdichtungen auf, verbessern den Wasserkreislauf, bremsen den Wind, spenden im Sommer Schatten für die Kulturen darunter und bereichern die Landschaft durch Struktur und Schönheit. Wir sind begeistert von Agroforst!
Bald wird es hier eine eigene Seite über unsere vielfältigen Ansätze und Visionen der Integration von Gehölzen auf unseren Flächen geben.
Biodiversität durch Blühstreifen

Nicht nur wir Menschen freuen uns über den Anblick blühender Wiesen und leuchtender Stauden - sie sind elementar für das ökologische Gleichgewicht und Nahrungsgrundlage unzähliger heimischer Insekten, Vögel und Schmetterlinge . Zugleich sind wir Menschen es, die unsere Kulturlandschaften gestalten und damit einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität leisten können. Lasst uns die Vielfalt und die Farben, das summende Leben zurück auf die Felder holen und staunen!
Bodenbedeckung mit Mulch

Mulch aus organischem Material wie Gründünguns-Schnitt, Silage, Stroh oder Laub bedeckt den Boden und schützt vor Austrocknung und direkter Sonne, hält die Feuchtigkeit länger im Boden und kann, wenn man sich geschickt anstellt, so manches Beikraut unterdrücken und uns Gärtner*innen das Jäten ersparen. Gleichzeitig liefert es Futter direkt an Ort und Stelle für das Bodenleben. Das Resultat: gesünderer Boden, gesündere Pflanzen.
Gründüngung fördert Bodenleben

Wir haben uns die Aufgabe gestellt, einen über Jahrzehnte konventionell bewirtschafteten Boden auf ökologischen Anbau umzustellen. Mit all den Prüfungen, die das mit sich bringt. Unsere allererste gärtnerische Amtshandlung als frische Hofgestalter*innen war es, den kompletten Acker mit einer auf den Standort abgestimmten Gründüngungs-Mischung aus Kleegras und einer artenreichen Deckfrucht zu besäen.
Bei einer Gründüngung werden Pflanzen angebaut, die nicht primär dem Zweck der Ernte, sondern dem des Bodenaufbaus dienen. Die tiefreichenden und vielgestaltigen Wurzeln schließen Verdichtungen auf und nähren gleichzeitig das Bodenleben, die enthaltenen Leguminosen fixieren Luftstickstoff, der den Folgekulturen zugute kommt und schließlich darf das Mähgut als Mulch auf der Fläche belassen wieder in den Kreislauf von Zersetzung und Bodenaufbau durch die Bodenlebewesen eingehen.
Durch geduldigen Gründüngungsanbau und schonende, flache Bodenbearbeitung kann über die Zeit Boden regeneriert werden.
Artenvielfalt durch Pflanzenvielfalt

Wir geben zu: wir sind ein wenig pflanzenverliebt. Die botanische Welt ist einfach wirklich ungemein faszinierend, ist man erstmal eingetaucht. Viel weniger offensichtlich und oft regelrecht im Verborgenen sind die Verflechtungen zwischen Flora und Fauna. Viele heimische Insekten sind auf ganz spezifische Wirtspflanzen für ihr Überleben angewiesen. Oder herrliche Vögel wie der Stieglitz und viele andere. Alles in der Natur ist durchzogen von Beziehungen und Symbiosen tierischen und pflanzlichen Lebens. Deshalb ist es uns ein aufrichtiges Anliegen, heimische, in unser Ökosystem eingebettete Pflanzen in unser Hofsystem zu integrieren. Das fängt bei der Wahl von Wildobstgehölzen an und geht bei Wildstauden weiter. Hier gibt es für uns noch so viel zu lernen und zu beobachten.
Eigene Jungpflanzenanzucht

Wir ziehen unsere Jungpflanzen selbst an. Es ist nicht nur eine gärtnerisch sehr befriedigende Angelegenheit einer Pflanze vom Samen bis zur Ernte bei ihrer Entwicklung zuzuschauen, es macht auch unabhängig und ein Stück weit frei. Wir können unsere Sorten selbst wählen und machen uns nicht anhängig von Zulieferern oder stärken das Monopol großer Player. Ja, das bedeutet auch ein gewisses Risiko. Die Jungpflanzenanzucht muss professionell ablaufen, das erfordert Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Aber der Anblick im Frühling von unzähligen bunten kleinen Setzlingen, die wir bald darauf in die Erde pflanzen, das macht uns jedes Jahr wieder froh.